Die Wasserrettung zählt zu den anspruchsvollsten Einsatzszenarien für Feuerwehr, Hilfsorganisationen und spezialisierte Rettungsdienste. Strömung, Kälte, schlechte Sicht, instabile Untergründe und potenziell gefährliche Stoffe im Wasser stellen Einsatzkräfte regelmäßig vor erhebliche Herausforderungen. Spätestens mit der Zunahme von Starkregenereignissen, Hochwasserlagen und Einsätzen in Industrie- und Hafenbereichen gewinnt das Thema weiter an Bedeutung.
Typische Gefahrenlagen in der Wasserrettung
Wasserrettungseinsätze unterscheiden sich je nach Umfeld erheblich. Neben
klassischen Szenarien wie Badeunfällen oder Eisrettung rücken zunehmend
komplexe Lagen in den Fokus:
- Fließ-
und Hochwasserlagen mit starker Strömung und Treibgut
- Hafen-
und Industriegewässer, in denen mit Gefahrstoffen oder Gasen zu
rechnen ist
- Kanalisationen,
Schächte und Unterführungen, die im Hochwasserfall geflutet werden
- Unterkühlung
und Erschöpfung der
Einsatzkräfte bei langen Einsatzzeiten
Gerade in urbanen und industriellen Bereichen spielt neben der mechanischen
Gefahr auch die atmosphärische Gefährdung eine entscheidende
Rolle. Sauerstoffmangel, explosionsfähige Atmosphären oder toxische Gase sind
Risiken, die mit bloßem Auge nicht erkennbar sind.
Persönlicher Schutz – Kopf bis Fuß
Ein zentraler Baustein der
Einsatzsicherheit ist die Persönliche Schutzausrüstung (PSA). Neben
Schutzanzügen und Atemschutz spielt auch der Einsatzhelm eine
entscheidende Rolle. Für wassernahe Rettungseinsätze gibt es spezialisierte
Helmlösungen, die mechanischen Schutz, Ergonomie und wasserbezogene
Anforderungen vereinen.
Ein Beispiel dafür ist der DrägerHPS AquaRescue Rettungshelm.
Dieser Helm wurde speziell für Einsätze am,
im und über dem Wasser entwickelt und zeichnet sich durch folgende
funktionale Merkmale aus
- Leichtes, ergonomisches Design bei gleichzeitig robuster, schlagfester Helmschale aus ABS-Material.
- Ventilations- und Wasserablauföffnungen, die dafür sorgen, dass Wasser schnell aus dem Helminneren abfließen kann und gleichzeitig ein angenehmes Innenraumklima unterstützt wird.
- Einstellbares 3-Punkt-Bändungssystem mit Kopfweitenrad und Kinnriemen für sicheren und komfortablen Sitz.
- Optionales Zubehör wie Ohrenschutz, Reflexstreifen oder Adapter für Frontbeleuchtung und Actioncams zur Anpassung an verschiedene Einsatzbedingungen.
- Gerade in dynamischen
Wasserrettungsumgebungen, in denen Schutz vor Stößen, wechselnder Sichtbarkeit
und wechselnden Wasserkontakten gefragt ist, kann ein darauf ausgelegter Helm
einen sinnvollen Beitrag zur Sicherheit leisten – unabhängig vom Hersteller.
Helm/Modell
Technik
Schutz/Zertifizierung
Vorteil
ca. 645 g, für Kopfgrößen 52–62 cm; 3-Punkt-Bänderung, Innen-polsterung, gute Gewichtsverteilung
ABS-Außenschale + EPS-Innen-Dämpfung; Drainage & Belüftung; mit Ohrenschutz optional, zertifiziert für EN 1385:2012 (Wasser), EN 12492 (Höhenrettung), EN 16473 (technische Rettung)
Sehr gute Kombination aus Komfort, Schutz und Vielseitigkeit; „One-size-fits-all“, leicht an verschiedene Nutzer und Einsätze anpassbar; Zubehör-Optionen (Visier, Lampe, Reflexstreifen)
Technische Unterstützung als Sicherheitsfaktor
Um Einsatzkräfte in diesen Lagen zu schützen, kommt moderner Technik eine
zentrale Bedeutung zu. Neben persönlicher Schutzausrüstung und
wasserrettungsspezifischer Ausrüstung haben sich insbesondere Gasmesstechnik
und Atemschutzlösungen als unverzichtbar etabliert.
Gasdetektion in wassernahen Einsatzbereichen
In Hafenanlagen, Schleusen, Rückhaltebecken oder überfluteten Kellern
können gefährliche Gase freigesetzt werden. Tragbare Mehrgasmessgeräte, wie sie
unter anderem von Dräger Draeger X-AM 2500

angeboten werden, ermöglichen eine
kontinuierliche Überwachung der Umgebungsluft. Sie liefern Einsatzleitern
belastbare Entscheidungsgrundlagen – etwa zur Frage, ob ein Bereich betreten
werden kann oder zusätzlicher Atemschutz erforderlich ist.
Atemschutz und PSA
Auch wenn Wasserrettung nicht klassisch als Atemschutzeinsatz gilt, zeigen
viele Lagen Überschneidungen: Schadstofffreisetzungen, Abgase von Pumpen oder
Faulgase in überfluteten Bereichen. Atemschutzlösungen, wie sie beispielsweise
im Dräger-Portfolio zu finden sind, werden daher häufig ergänzend eingesetzt –
insbesondere in der technischen Hilfeleistung im Zusammenhang mit Hochwasser.
Wichtig ist dabei weniger der Hersteller als vielmehr die Eignung
der Systeme für feuchte, kalte und mechanisch belastende Umgebungen.
Technik als Teil eines Gesamtkonzepts
So leistungsfähig moderne Technik auch ist: Sie entfaltet ihren Nutzen nur
im Zusammenspiel mit klaren Einsatzkonzepten und fundierter Ausbildung.
Gasmesstechnik, Atemschutz und Überwachungssysteme müssen in die taktische
Planung integriert und regelmäßig trainiert werden.
Hersteller wie Dräger stellen hierfür nicht nur Geräte, sondern auch
Schulungs- und Servicekonzepte bereit, die von vielen Organisationen als
Referenz genutzt werden. Entscheidend bleibt jedoch, dass jede Organisation
ihre eigenen Einsatzszenarien, Gewässertypen und Risiken bewertet
und darauf abgestimmte Lösungen einsetzt.
Fazit: Sicherheit in der Wasserrettung ganzheitlich denken
Wasserrettung ist ein hochdynamisches Einsatzfeld, das technische,
taktische und menschliche Faktoren vereint. Moderne Hilfsmittel wie
Gasmesstechnik und Atemschutz – exemplarisch etwa aus dem Dräger-Portfolio –
leisten einen wichtigen Beitrag zur Sicherheit der Einsatzkräfte. Sie ersetzen
jedoch keine Ausbildung, sondern ergänzen sie sinnvoll.
Organisationen, die Wasserrettung professionell betreiben, profitieren von
einer ganzheitlichen Betrachtung: Gefährdungsanalyse, abgestimmte Technik,
regelmäßige Schulung und klare Einsatzstrukturen sind die Grundlage für
erfolgreiche und sichere Einsätze – heute und in Zukunft.
Sie möchten Ihre Wasserrettungseinheiten technisch und konzeptionell
weiterentwickeln oder bestehende Einsatzkonzepte überprüfen? Eine fundierte
Analyse der Gefährdungslagen und eingesetzten Technik schafft Sicherheit – für
Einsatzkräfte und Betroffene gleichermaßen.